Geschätzte Eltern
Wir haben in den letzten Tagen einige Anfragen erhalten zum Ukraine-Konflikt.
Wir hatten diese Woche zu diesem Thema je einen Online-Austausch mit dem Volksschulamt und der Organisation Bildung und Familie im Rahmen des Austauschs unter den Familienzentren.
Die Situation ist für uns neu, wir wissen nicht, wie sie sich langfristig entwickeln wird. Wichtig erscheint uns, dass wir aufgrund unserer grossen Betroffenheit nicht in einen Aktionismus verfallen und so Doppelspurigkeiten entstehen. Bitte erfinden Sie das Rad nicht neu, sondern informieren Sie sich zuerst auf der Homepage des Volksschulamtes.
Das Volksschulamt hat eine Seite zum Ukraine-Konflikt aufgeschaltet, auf der viele Fragenbeantwortet werden.
Zusätzlich hat das Kantonale Sozialamt seit dem 1. März 2022 eine zentrale Helpline eingerichtet. Sie ist erreichbar über ukraine@sa.zh.ch oder Telefon 043 259 24 41 ( von 8.30 – 11.30 und 13.30 – 16.30 Uhr).
Auf unserer Website sind ebenfalls Informationen aufgeschaltet, z. B. „Wie spreche ich mit Kindern über den Krieg? Wie können sich Kinder ihrem Alter entsprechend informieren? Wohin können Sie sich wenden, wenn Sie Geld spenden oder freiwillige Arbeit leisten wollen?“.
Bitte denken Sie auch daran, dass die Familienzentren im Kanton Zürich gute Angebote haben: http://www.lotse.zh.ch/service/detail/500081
Aus der Erfahrung der Psychologischen Nothilfe mit Flüchtlingen ist bekannt, dass diesen Menschen am besten geholfen werden kann, wenn sie möglichst schnell wieder das Gefühl haben für sich selbst sorgen zu können. Je schneller sich Betroffene wieder selbst Sicherheit geben können, desto besser können sie Erlebtes verarbeiten. „Nothilfe unterstützt dabei so viel wie nötig und so wenig wie möglich.“ Dies ist die Botschaft, die erfahrene Notfall-Psychologen für involvierte Laien bereithalten. Aktionismus und übertriebene Fürsorge aus der Betroffenheit heraus sind nicht hilfreich. Ideal sind Rahmenbedingungen, in denen die Geflüchteten möglichst schnell wieder das Vertrauen in das eigene Handeln zurückgewinnen. Gerade für flüchtende Kinder ist die Einkehr einer alltäglichen Routine sehr wichtig. Diesen Rahmen erfahren sie u.a. mit der Möglichkeit, so bald wie möglich in die Schule gehen zu können.
Elternräte können in dieser Situation wichtige Aufgaben übernehmen und die Schulen unterstützen in dem sie sich beispielsweise als Schulassistentin oder Schulassistent zur Verfügung stellen oder eine Patenschaft für eine Flüchtlingsfamilie übernehmen. Wenden Sie sich an die Schulleitung oder die Schulpflege, was geplant ist und welche Unterstützung benötigt wird. Auf der kantonalen Webseite zur Ukraine-Hilfe finden Sie auch Informationen, wie Sie helfen können. https://www.zh.ch/de/migration-integration/ukrainehilfe.html
Viele Menschen sind sehr betroffen von der aktuellen Situation und fühlen sich ohnmächtig. Die Möglichkeit aktiv etwas zu tun kann helfen.
Gerade ist eine Studie von MOSAiCH im Auftrag der Migros herausgekommen. Sie bezieht sich zwar auf die Pandemie, aber ihr Fazit ist, dass Personen, die sich freiwillig engagieren, in verschiedenerlei Hinsicht besser durch die Pandemie gekommen sind als Personen, die keine Freiwilligenarbeit leisten. Freiwillig tätige Personen sind zufriedener mit ihrem Leben, erhalten mehr soziale Unterstützung, sind weniger sozial isoliert und leiden weniger an depressiven Verstimmungen. https://www.vitaminb.ch/publikationen/studien/ .
Machen Sie mit, seien Sie Teil der Gemeinschaft der Freiwillig Engagierten.
Herzliche Grüsse
KEO/ Kantonale Elternmitwirkungs-Organisation
Gabriela Kohler
Präsidentin
KEO/ Kantonale Elternmitwirkungs-Organisation
Geschäftsstelle
8472 Seuzach
www.keo-zh.ch verwaltung@keo-zh.ch